Ist Glück messbar?
Ein neuer Index soll das in Vorarlberg versuchen.
Eine neue Messgröße soll, abseits von wirtschaftlichem Erfolg, die tatsächliche Lebensqualität in Vorarlberg feststellen. Wie diese messbar ist, soll auch die Bevölkerung entscheiden.
„Als erstes Bundesland führt Vorarlberg einen Wohlstandsindikator ein“, freut sich der Grüne Klubobmann Adi Gross über den heutigen Beschluss des schwarz-grünen Antrages im Volkswirtschaftlichen Ausschuss mit den Stimmen der Grünen, ÖVP und SPÖ.
„Das herkömmliche Messinstrument BIP sagt nur wenig über das tatsächliche Wohlergehen einer Gesellschaft aus. Wirtschaftliches Wachstum bedeutet nicht immer mehr Einkommen oder Zufriedenheit für alle. Es braucht daher alternative, darüber hinausgehende Messgrößen“, so Gross.
Klare Vorgabe
Mit dem Wohlstandsindex muss sich die Politik nach klaren Vorgaben richten, die das Wohlergehen der hier lebenden Menschen fördern – wie etwa Gesundheit, Luftqualität, Wohnqualität oder sichere Einkommen. „All das wird beim BIP nicht gemessen. Die neue Messgröße wird eruieren, wie es um die Lebensqualität in Vorarlberg steht.“
Gross wundert sich auch, dass die FPÖ gegen den Antrag gestimmt hat. „Die FPÖ ist der Ansicht, dass es das nicht braucht. Einmal mehr zeigt sie damit, wie wenig sie sich um das tatsächliche Wohlergehen einer Gesellschaft sorgt“, so Gross.
30 Indikatoren
Nach dem Beschluss des Wohlstandsindikators im Landtag am 3. Oktober wird das Zukunftsbüro die Umsetzung koordinieren. Dabei werden auf Basis eines von der Statistik Austria entwickelten Sets von 30 Indikatoren in den Kategorien Wohlstand, Lebensqualität und Umwelt konkrete Messgrößen entwickelt.
„Das wird ein spannender Prozess, beim dem die Bevölkerung mit eingebunden wird. Gemeinsam werden wir darüber diskutieren, was Wohlstand bedeutet und daher vom Indikator berücksichtigt werden muss“, schließt Gross.
Multidimensionale Betrachtung des Wohlstandes in Vorarlberg