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„Die Zukunft von Uniqa ist grün, ohne Wenn und Aber“
Vorbemerkung: Das ist KEINE Werbeeinschaltung – wenngleich der vollständige Beitrag, der hier auszugsweise wiedergegeben wird, aus einer Medienkooperation von UNIQA und DIE PRESSE stammt. – Es geht um die grundsätzlichen Aussagen im Interview, die belegen, dass immer mehr Führungskräfte den Wandel nicht als Bedrohung, sondern als Chance begreifen. Das können wir auch: Den Wandel aktiv gestalten, so dass wir auch in Zukunft eine „positive Bilanz“ haben. Unternehmens-Bilanz, Lebens-Bilanz. – Ja, es wird immer deutlicher: Den Wandel verleugnen (und weiter wollen wie bisher), DAS gefährdet unsere Zukunft. Nicht der Wandel selbst…
DIE PRESSE: Das Krisenjahr 2020 wird vielen von uns bestimmt noch lange in Erinnerung bleiben. Pandemie, 7-Tage-Inzidenz, effektive Reproduktionszahl, Lockdown, Home-Office, Homeschooling oder gar Triage – die Liste möglicher Unwörter des Jahres ist lange. Welche Überschrift trägt Ihr Rückblick?
Andreas Brandstetter: 2020 war für mich persönlich mit vielen Sorgen und Fragen verbunden. Die Welt war auf so einen Kollaps von Gesundheitssystemen nicht vorbereitet. Natürlich hat die Wissenschaft schon lange gewarnt. Aber auf einmal war er da, der Überraschungsgast Covid-19 – ein äußerst unberechenbarer, gefährlicher „schwarzer Schwan“. Wie schnell die Ausbreitung der Krankheit erfolgen und wie heftig damit Systeme ins Wanken geraten würden, haben wir insgesamt unterschätzt. Einzelne Schicksale im Freundes- und Bekanntenkreis haben mich auch persönlich sehr betroffen gemacht. Jeder Tag, an dem mehr und mehr Menschen auf der ganzen Welt immunisiert sind, ist in diesem Sinne also ein guter Tag!
Welche langfristigen Auswirkungen wird Corona haben? Was können wir aus der Krise lernen?
Im Privaten: Achtsam und wertschätzend bleiben. Es im Kopf behalten, wie wichtig und unersetzbar persönliche Beziehungen, Freundschaften und Familie sind.
Im Geschäftlichen: Never waste a crisis. Wir bleiben mutig, optimistisch und werden unsere Zukunft aktiv gestalten. Aus Erfahrungen und Learnings werden Beschleuniger für gute Veränderung. Wir haben deshalb unser neues Strategieprogramm „UNIQA 3.0 – Seeding the future“ bewusst bereits direkt im Coronajahr 2020 präsentiert. Im Mittelpunkt: Unsere Kundinnen und Kunden dabei unterstützen, in jeder Hinsicht gesünder und besser zu leben.
Das heißt, Ihr Ausblick in die Zukunft ist durchaus positiv?
Ja, eindeutig. Wir haben das Krisenjahr 2020 genutzt, um alles auf den Kopf zu stellen: Wir haben … unsere Firmenstruktur grundlegend verändert. Das gesamte Uniqa Team hat gerade in den letzten 16 Monaten unglaubliche Arbeit geleistet. 95 Prozent unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren quasi von heute auf morgen im Home-Office und haben unsere Kundinnen und Kunden weiterhin umfassend betreut. Jede und jeder einzelne hat dazu beigetragen, dass wir so gut durch die Krise gekommen sind. Der ganze Vorstand und ich sind super stolz auf unser Team.
Die größten Versicherer sprechen immer wieder von Megatrends, die ihr Geschäftsmodell in den kommenden Jahren nachhaltig verändern werden. Themenbereiche wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit werden zunehmend wichtiger.
Die Veränderungen für unsere Branche werden in den kommenden zehn Jahren umfassender sein als jene der letzten 100 Jahre. Unser Strategieprogramm 3.0 ist auch die Antwort auf gesamtgesellschaftliche Megatrends wie ökonomische Machtverschiebungen, demografischer Wandel, weitere Urbanisierung, schnelle technologische Entwicklungen und Nachhaltigkeit.
Die Digitalisierung bringt große Chancen, aber auch schwierige Umbrüche in Gesellschaft und Wirtschaft. Branchenfremde Konkurrenten verschärfen den Wettbewerb, Digitalisierung kennt keine Grenzzäune mehr zwischen unterschiedlichen Industrien.
Im Bereich der Nachhaltigkeit geht es nicht mehr um einzelne, symbolische Maßnahmen, sondern um den notwendigen tiefgreifenden Wandel.
Kann man sagen, dass ohne Nachhaltigkeit nichts mehr geht?
Ja, so ist es. Gelebte Nachhaltigkeit ist für uns der einzige Weg, unseren nächsten Generationen einen lebenswerten Planeten zu hinterlassen. Wir werden mit allen Kräften mithelfen, die Transformation zu einem ressourcenschonenden Wirtschaften zu beschleunigen. Gefordert ist mehr Nachhaltigkeit in allen Lebens- und Arbeitsbereichen, und das so rasch wie möglich. Als europäischer Versicherer tragen wir gesellschaftliche Verantwortung. Unsere Zukunft ist grün – ohne Wenn und Aber.
DIE PRESSE, 25.6.2021:
ZUR PERSON
Andreas Brandstetter ist seit 2011 Vorstandsvorsitzender von UNIQA Insurance Group AG. Bevor er ab 1997 in der Versicherungswirtschaft in unterschiedlichen Gebieten arbeitete, leitete er das EU-Büro des Österreichischen Raiffeisenverbands in Wien und Brüssel. Von 1993 bis 1995 war er in politiknahen Bereichen tätig. Brandstetter promovierte 1994 in Politikwissenschaft an der Universität Wien, hält einen Executive MBA der California State University, Hayward/ IMADEC, und absolvierte Weiterbildungsprogramme an der Stanford Graduate School of Business und der Harvard Business School. Seit 2018 ist er Präsident von Insurance Europe, der Interessenvereinigung der europäischen Versicherungsverbände. Andreas Brandstetter, geboren 1969, lebt in Wien und ist Vater von drei erwachsenen Kindern.