Landschaft und Siedlung

Das Römerland Carnuntum will keine Region „dazwischen“ sein. Auch wenn wir zwischen Wien und Bratislava liegen, gestalten wir unsere Region selbst.  (mehr …)

Vorbild für neue Betriebsgebiete?

Tullnerfeld:

Vorbild für neue Betriebsgebiete?

Keine andere Region in Niederösterreich ist zuletzt so stark gewachsen wie die um den Bahnhof Tullnerfeld. Auch das Interesse von Unternehmen, sich dort anzusiedeln, stieg stark an. Jetzt wird dort ein innovatives Modell für künftige Betriebsgebiete geschaffen.

Neue Betriebsgebiete anzulegen ist in diesen Tagen ein heikles Unterfangen – Stichwort Bodenversiegelung. Dem sollen mit dem Projekt rund um den Bahnhof Tullnerfeld, das von den drei Gemeinden Langenrohr, Judenau-Baumgarten und Michelhausen (alle Bezirk Tulln) betrieben wird, neue Aspekte verliehen werden – allen voran das Sparen von Boden.

Raumplaner Hannes Schaffer hat dazu mit seinem Büro „mecca consulting“ einen Masterplan für die drei Gewerbegebiete, die rund um den Bahnhof angesiedelt werden sollen, erstellt. In der ursprünglichen Planung, als der Bahnhof 2004 fixiert wurde, waren an die 600 Hektar vorgesehen. „Wir haben das auf 65 Hektar reduziert“, erzählt Schaffer: „Es soll ein Komprimieren auf das Wesentliche sein, möglichst viel Wertschöpfung auf möglichst wenig Fläche.“

Aber nicht nur der Flächenverbrauch soll reduziert werden, auch die Art, wie dort Unternehmen entstehen, werde beeinflusst, sagt Schaffer. Und zwar über einen städtebaulichen Wettbewerb, der den Unternehmen klare Vorgaben, etwa zur Bauweise oder Größe, vorgibt. „Die Betriebe bekommen ein Anforderungsprofil, wo klar formuliert ist, welche Art der Entwicklung sie haben. Das Betriebsgebiet soll nicht Kraut und Rüben werden.“

Kompensation für verbrauchte Agar-Flächen

Trotzdem spielt Landwirtschaft eine große Rolle in den Überlegungen. Gemeinsam mit dem Biotech-Campus in Tulln sollen Forschungs- und Produktions-Unternehmen im landwirtschaftlichen Bereich angesiedelt werden, etwa ein Forschungsstandort für Wasserstoff, kündigte der Bürgermeister von Langenrohr und Landwirt Leopold Figl (ÖVP) an: „Wir denken, dass wir mit unserer Lebensmittelproduktion in der Landwirtschaft nachfolgende Technologien nutzen können. Dazu dient der Forschungsstandort Tulln und diese Ergebnisse wollen wir hier im Betriebsgebiet zur praktischen Umsetzung bringen.“

Damit will man eine Art Ausgleich für die versiegelten Ackerflächen schaffen, so der Plan. Grünraum sei in jedem Fall ein wichtiger Teil davon, betont Bernhard Heinl (ÖVP), Bürgermeister von Michelhausen: „Das halte ich für etwas Besonderes, dass mitten durch dieses künftige Betriebsgebiet die Große Tulln fließt, mit einer ausgedehnten Uferzone und weitläufigen, großzügigen Grünräumen. Das gibt es in dieser Form in Betriebsgebieten sehr selten, wenn überhaupt.“

„Keine zweite Südstadt“

Georg Hagl (ÖVP), Bürgermeister von Judenau-Baumgarten, hofft inständig, dass die Pläne aufgehen, „denn wenn es nicht aufgeht, erleben wir hier vielleicht – die Kollegen mögen es mir verzeihen – eine zweite Südstadt, wo alles zersiedelt wird und wo ständig Betriebe angesiedelt werden, das wollen wir hier definitiv nicht.“ Im Gegenteil, Planung und Umsetzung im Tullnerfeld sollen – wenn es nach den Initiatoren geht – zum Modellfall für künftige Betriebsgebiete werden.

Robert Salzer, noe.ORF.at, 19.3.2024 – https://noe.orf.at/stories/3249635/

Link: Raumplanungsbüro mecca consulting

Foto: ORF.at/Lukas Krummholz

Wie sich ein ganzer Ort mit den Erbauern eines neuen Hotels mitfreut

Pioniere der Peripherie:

Wie sich ein ganzer Ort mit den Erbauern eines neuen Hotels mitfreut

Von Stefan Hackl

In den vergangenen Monaten haben meine Frau und ich die Route unserer Spaziergänge geändert. Das klingt nach keiner großen Tat. Aber wir leben in Lunz am See. Und in Lunz am See führt jeder Spaziergang und Lauf, jeder Nordic Walk und Radausflug zum – Lunzer See. Das liegt auf der Hand, man könnte sich kein lohnenswerteres Ziel ausmalen.

Aber zuletzt sagten wir immer öfter: „Gemma die Refugium-Baustelle anschauen“. Denn seit bekannt geworden ist, dass Joachim Mayr und Heinz Glatzl das Jarosch-Haus am Kirchenplatz zu einem Hotel umbauen, fieberte der ganze Ort mit diesem monumentalen Projekt mit. Jede Bewegung auf der Baustelle wurde verfolgt, jede Bauetappe bestaunt. 500 Lunzerinnen und Lunzer, also fast jeder dritte Bewohner des Orts machte sich beim „Tag der offenen Tür“ Anfang März selbst ein Bild von den Umbauarbeiten.

Seit den Osterferien ist das „Refugium Lunz“ eröffnet. Und flugs waren berührende persönliche Berichte auf Social Media zu finden. Ein gewisser Stolz der Lunzerinnen und Lunzer ist zu bemerken, eine echte Mitfreude mit den mutigen Machern zu spüren. Doch warum ist das so? Warum versetzt gerade dieses Hotel eine Ortschaft in solch positive Schwingungen und was können wir daraus für die Orts- und Regionalentwicklung lernen? (mehr …)

Lehm aus Vorarlberg fürs nachhaltige Leben

Lehm aus Vorarlberg fürs nachhaltige Leben

Mit dem Großprojekt „Europäisches Bauhaus“ werden Innovationen in Design, Nachhaltigkeit und Technologie aus der ganzen EU zusammengetragen. Nichts weniger als „eine neue kulturelle Bewegung“ zu gründen ist das Ziel – analog zur legendären Weimarer Kunst- und Denkschule. Ein Leitbild gibt dabei eine Vorarlberger Firma vor, die eine in Vergessenheit geratene Bauweise wieder zum Leben erweckt.

Foto: Hanno Mackowitz

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Boden für alle

Boden für alle

Ausstellung im Architekturzentrum Wien, noch bis 19. Juli. 

Foto: Verbaute Erde – Parkflächen statt Ackerland © ÖHV

Die Oberfläche der Erde ist endlich und Boden unser kostbarstes Gut. Ein sorgloser oder ein kapitalgetriebener Umgang mit dieser Ressource hat in den vergangenen Jahrzehnten Gestalt und Funktion unserer Städte und Dörfer massiv verändert. Angesichts der drohenden Klimakatastrophe und steigender Wohnungspreise stellt sich die Frage, ob der bisherige Weg mit maximalen Kompromissen und minimalen Anpassungen noch tragbar ist. Wo bleibt eine weitreichende und mutige Bodenpolitik?

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Nach.Plan.Bauen

Mehr Wissen über nachhaltiges Bauen verbreiten

Die Fachhochschule Campus Wien kreiert eine Wissensdrehscheibe, um Know-how zum Bau ökologischer Gebäude stärker zu verbreiten. (Bilder: FH Campus Wien)

Ab 2021 sollen alle Neubauten in Österreich als Niedrigstenergiegebäude ausgeführt werden. Dazu, wie Gebäude im Laufe ihres Lebenszyklus möglichst wenig Energie verbrauchen, gibt es viele Ideen, aber auch viele Wissenslücken.

Die FH Campus Wien will deshalb im Rahmen des Projekts Nach.Plan.Bauen eine Plattform schaffen, um den Austausch über Methoden zum ökologischen Bauen anzuregen und Know-how zu vermitteln, und einen Lehrplan, um dieses Wissen zu verbreiten.

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„Landmarken“ – Bausteine einer regionalen Identität?

Aufzeichnung eines Gesprächs mit Landschaftsplaner Dipl.-Ing. Armin Haderer, Bruck an der Leitha, und Architekt Dipl.-Ing. Christian Knechtl. 
Topographische Besonderheiten wie Berge oder Landschaftssilhouetten, markante Türme, Museumsbauten und Ausstellungshallen oder auch profane Bauwerke wie Industrie- und Gewerbebauten oder private Gebäude gelten als Landmarken mit besonderer Bedeutung für eine Region. (mehr …)

Lebensraum & Baukultur

Wir im Römerland Carnuntum wollen uns der Gestaltung unseres Lebensraumes widmen! Schwerpunkt bildet dabei das Projekt LENA– Unseren LEbensraum gemeinsam NAchhaltig entwickeln.